In deutscher Sprache gibt es leider wenig Literatur zu barrierefreiem Webdesign. Umso erfreulicher ist es, dass einer der alten Hasen in diesem Geschäft, Jörg Morsbach, ein Buch veröffentlicht hat, um vor allem Entscheidern und Redakteuren unter die Arme zu greifen. Auf 183 Seiten fasst er Theorie und Praxis des barrierefreien Webdesigns in 13 Kapiteln zusammen. Für den Einstieg in das Thema ist das Buch durchaus geeignet.
Kategorie: Barrierefreies Webdesign
Neuer Webstandard für digitale Barrierefreiheit
Die WCAG 2.1 ergänzt die WCAG 2.0 um 17 neue Erfolgskriterien
An den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 wurde seit 2016 gearbeitet. Am letzten Dienstag wurden sie vom W3C endlich in den Status einer „recommendation“ erhoben. Die Änderungen umfassen gegenüber der Vorgängerversion – den WCAG 2.0 – im Wesentlichen 17 neue Erfolgskriterien. Ein Schwerpunkt ist dabei die Nutzung auf mobilen Geräten.
European Accessibility Act
Seit 2015 liegt ein Entwurf für den sogenannten European Accessibility Act (EAA) vor. Die offizielle deutsche Bezeichnung lautet Vorschlag für eine RICHTLINIE DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen. In diesem Richtlinienentwurf werden die Anforderungen der digitalen Barrierefreiheit an Unternehmen des öffentlichen Interesses beschrieben. Die Richtlinie wird die an öffentliche Stellen gerichtete Europäische Richtlinie 2102 ergänzen.
Im letzten Jahr am 19. Dezember lud mich Tomas Caspers ein, für Accenture Interactive ein VideoCast über die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 zu produzieren. So hat er mich mit seinem Mini abgeholt und wir fanden uns kurze Zeit später in den Räumlichkeiten seines Arbeitgebers. Das Ergebnis darf ich freundlicherweise hier veröffentlichen.
Im letzten Monat wurde ARIA 1.1 zusammen mit zahlreichen weiteren Vorgaben zur Barrierefreiheit als neuer Webstandard des W3C veröffentlicht. Eines der neuen Attribute, die damit eingeführt werden, ist aria-modal. Einen ausführlichen Artikel zum Einsatz dieses Attributs habe ich heute drüben bei den Webkrauts veröffentlicht.
Am 9. November war der diesjährige World Usability Day. Das übergeordnete Thema in 2017 war „Inclusion through UX“. Ich war eingeladen, auf der Veranstaltung in Leipzig die Keynote zu halten. Eine PDF mit den Folien kann hier heruntergeladen werden; nachfolgend stelle ich meine Notizen zum Vortrag bereit.
Manchmal sind Webseiten so aufgebaut, dass die Reihenfolge bzw. Hierarchie der Inhalte im Document Object Model (DOM) in Hilfsmitteln wie Screenreader nicht optimal genutzt werden können. Mit Accessible Rich Internet Applications (ARIA) kann die Hierarchie der Inhalte für Screenreader und andere Hilfsmittel in wenigen Schritten angepasst werden, ohne dass die Reihenfolge oder Hierarchie im DOM angepasst werden muss. Ist das Zukunftsmusik oder verfügen wir bereits über diese Technik?
Seit letztem Frühjahr werden beim W3C regelmäßig neue Entwürfe der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 veröffentlicht. Gestern war es wieder soweit, und jetzt soll es nur noch einen weiteren Entwurf geben. Kommentierungen sind also jetzt gefragt.
Lohnt es sich für professionelle Webentwickler, in einen kommerziellen Screenreader zu investieren? Zunächst nicht, denn es gibt zahlreiche moderne kostenfreie Screenreader, die im Web gut funktionieren. Der Open-Source-Screenreader NVDA ist dabei ein Werkzeug, mit dem die Zugänglichkeit von Webseiten in Screenreadern überprüft werden kann.
Die Rolle „application“ wird viel zu oft auf Webseiten eingesetzt. Eigentlich gibt es kaum Fälle, in denen die Rolle berechtigt ist – bestimmte komplexe Anwendungen wie ein Editor oder Widgets, die nicht mit einem der zahlreichen widget roles aus Accessible Rich Internet Applications (ARIA) abgebildet werden können, kommen in Frage. Die Rolle „application“ schränkt in den meisten Fällen die Barrierefreiheit einer Anwendung sehr stark ein.