Autor: Jan Hellbusch
Webseiten sind keine Anwendungen
Wie Sie Screenreadernutzer mit role=“application“ so richtig aus den Tritt bringen

Mit ARIA können Widgets eine Semantik erhalten, die von Screenreadern verarbeitet werden kann. Beispielsweise gibt es in HTML keine Registernavigationen mit Reitern. Die Semantik einer Registernavigation wird mit role=“tablist“ bestimmt und die Semantik eines Reiters mit role=“tab“. Was ist aber mit role=“application“?

Die „Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung – BITV 2.0“ gibt vor, dass öffentliche Stellen in Deutschland die EN 301549 zur digitalen Barrierefreiheit erfüllen müssen. Erst wenn diese Europäische Norm berücksichtigt wird, kann angenommen werden, dass Informations- und Kommunikationstechnik barrierefrei ist. Die BITV 2.0 schreibt jedoch auch vor, dass eine Webseite, ein Dokument oder eine Software nach dem Stand der Technik entwickelt werden muss, um Nutzeranforderungen gerecht zu werden.

Da ist Klaas Posselt und Dirk Frölich ein sehr lesenswertes Buch gelungen. Unter dem Strich kommt keiner – Anfänger oder Profi – darum herum, der oder die barrierefreie PDF erstellen will. Wer mit Microsoft Office, LibreOffice oder Adobe InDesign arbeitet, findet in diesem nicht ganz so dünnen Buch eine Menge praxisorientierter Anleitungen.

Im Mai 2019 wurde die neue BITV 2.0 veröffentlicht. Eigentlich hätte die BITV 2.0 spätestens bis September 2018 an die Mindestanforderungen der Europäischen Richtlinie 2016/2102 angepasst werden müssen, aber es gibt ein Problem: Weder der harmonisierte Standard für die Mindestanforderungen (EN 301549 v2.1.2) noch die darin referenzierten Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 sind in deutsch verfügbar.

Vor zwei Wochen ist ein Referentenentwurf für eine neue Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV) 2.0 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) an die interessierten Kreise und Verbände verschickt worden. Die neue Verordnung wird sich an den harmonisierten Standard EN 301549 orientieren. Stellungnahmen können bis zum 8. April 2019 per E-Mail beim zuständigen Referat abgegeben werden.

Buttons (oder: Schaltflächen) werden in Webanwendungen vielfältig eingesetzt. Es gibt verschiedene Arten von Buttons. Toggle- und Switch-Buttons stellen eine An/Aus-Funktionalität dar, es gibt Buttons zum Einblenden von Inhalten und natürlich Buttons, die eine Popup-Funktionalität bewirken. Accessible Rich Internet Applications (ARIA) definiert verschiedene Attribute, um diese Unterschiede semantisch auszuzeichnen und in Screenreadern unterscheidbar zu machen.

Vor knapp zwei Jahren ist die Europäische Richtlinie 2102 in Kraft getreten. Diese Richtlinie besagt letztlich, dass ab September 2018 Webseiten, Dokumente und nicht-webbasierte Software der öffentlichen Stellen barrierefrei zu sein haben und dass der Fortschritt zu dokumentieren ist. Bislang hat sich in Deutschland aber nur wenig geändert.

In deutscher Sprache gibt es leider wenig Literatur zu barrierefreiem Webdesign. Umso erfreulicher ist es, dass einer der alten Hasen in diesem Geschäft, Jörg Morsbach, ein Buch veröffentlicht hat, um vor allem Entscheidern und Redakteuren unter die Arme zu greifen. Auf 183 Seiten fasst er Theorie und Praxis des barrierefreien Webdesigns in 13 Kapiteln zusammen. Für den Einstieg in das Thema ist das Buch durchaus geeignet.

Vor Kurzem war ich bei Detlef zum Grillen eingeladen und wie zu anderen Anläßen zuvor habe ich einen Zaziki mitgebracht. Das Rezept habe ich seit über 25 Jahren, und es stammt von meiner damaligen Nachbarin im Studentenwohnheim (Sie hieß mit Nachnamen Püschel). Freunde von damals fragen bis heute, ob ich einen Püschel-Zaziki machen kann. Es ist Zeit, das Geheimnis zu lüften, denn es kam auch dieses Mal gut an.