Barrierefreies Multimedia – Teil 1  

Erste Annäherung an das Thema

Auszug einer YouTube Webseite. Logo und Text "Audiodeskription"

 

 

Hallo,

mein Name ist Anna Aptus. Ich arbeite seit dieser Woche mit Jan Hellbusch zusammen im Bereich Barrierefreies Internet. In diesem Blog werde ich meine Eindrücke und ersten Schritte in der Barrierefreiheit dokumentieren. Vielleicht tastet sich ja noch jemand
gerade an das Thema heran.

Erstmal: Barrierefreies Internet

Ich habe nie darüber nachgedacht, wie Blinde oder Sehbehinderte das Internet nutzen oder was ein Gehörloser auf YouTube machen kann. In einer Vorlesung an der Uni (ich beende gerade mein Masterstudium in einer Mischung aus Psychologie und Informatik) erwähnte ein Gastdozent das Thema. Seitdem ging es mir nicht mehr aus dem Kopf.

Nach etwas Recherche lernte ich, dass Blinde das Internet „hören“ und Gehörlose Tonspuren im Internet „sehen“. Das funktioniert dank Anwendungen wie Screenreadern (die lesen alle Textinhalte maschinell vor) und Audiodeskriptionen (alles, was passiert, aber nicht zu sehen ist, wird auf einer separaten Audiospur beschrieben.)

Das funktioniert mal besser, mal weniger gut, je nachdem, wie gut eine Webseite zum Beispiel strukturiert oder angelegt ist. Für Sehende ist es egal, ob eine Tabelle tatsächlich ordentliche Zeilen und Spalten hat oder ob ein Grafikdesigner einfach einen chaotischen Zeilenberg aufgehübscht hat, sodass er strukturiert wirkt. Ein Screenreader hingegen liest ja genau die Zeilen und Spalten in einer immer gleichen Reihenfolge vor, egal wie sie angelegt sind. Wenn die also kreuz und quer angelegt sind, wird er das auch genau so vorlesen.

Ähnlich ist es bei Audiodeskriptionen. Diese sollen ja das beinhalten, was nicht in der Tonspur (also gesprochener Text und alle Geräusche) vorkommt, aber trotzdem wichtig ist. Zum Beispiel wenn eine Person im Film lautlos einer anderen zuzwinkert. So etwas kommt nirgends im Ton vor und muss daher in die Audiodeskription. Das ist aber leider beim Großteil der Multimedia Inhalte im Internet nicht der Fall.

Womit wir auch schon beim Schwerpunkt dieses Beitrags sind: barrierefreies Multimedia.

Genau damit werde ich mich in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen. Barrierefreies Multimedia beinhaltet Filme, Videos, interaktive Grafiken und Spiele, und das alles jeweils für Menschen, die gar nicht oder schlecht hören oder sehen. Ich werde also hoffentlich besser verstehen, welche Inhalte Audiodeskription oder Untertitel brauchen, welche offiziellen Anforderungen es gibt und was tatsächlich anwendbar ist.

Der Plan ist, am Ende ein Beispielvideo für ein ideales barrierefreies Video zu erstellen. Ich werde also in den nächsten Wochen hier Schritt für Schritt erklären, wie das geht und welche Hürden ich auf dem Weg überwinde.

 

Gespannte Grüße,

Anna

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